Finde den Saurier! Urweltmuseum Hauff mit Dinopark 

  • Finde den Dino! Im Schiefersteinbruch findet sich immer wieder ein urzeitliches Tier.

  • Der kleine Raub-Dino hat ganz schön großer Appetit.

  • Die Fossilien im Urweltmuseum Hauff faszinieren auch Kinder

  • Im Dinopark sind die Saurier in Originalgröße zu bewundern

Artikel: Finde den Saurier! Urweltmuseum Hauff mit Dinopark 

Auf der Schwäbischen Alb grasten nicht immer Kühe, vor längerer Zeit schwammen hier seltsame Tiere. Und zwar Meerestiere. Im Urweltmuseum Hauff, Deutschlands größtem privatem Naturkundemuseum, sind sie als Fossilien zu bestaunen.

Auf rund 1000 qm Ausstellungsfläche sind die besten Fossilien, die in den vergangenen 100 Jahren in den 180 Millionen Jahre alten Schieferbrüchen rund um Holzmaden gefunden wurden, zu sehen: Ichthyosaurier, Plesiosaurier, Krokodilsaurier, Flugsaurier, Fische, Seelilien, Ammoniten und Belemniten.

Die Karriere der Hauffs – statt Schiefer lieber schräger 

Schon in dritter Generation präparieren die Hauffs Fossilien, die sie in ihrem Schieferbruch finden. Dr. h.c. Bernhard Hauff (1866-1950) war der erste, ab 1906 baut er keinen Schiefer mehr ab, sondern widmet sich mit seinen Leuten ganz den Fossilien. Ein schräger Wandel des Geschäftsmodells. Aber mit großem Erfolg. Museen und Sammlungen in aller Welt kaufen seine hoch gelobten Präparate. Die Uni Tübingen verleiht ihm sogar den Ehrendoktor.1936/37 baut er mit seinem Sohn das erste Museum Hauff. Dessen Sohn leitet das Museum heute noch.

Die Fossilien im Urweltmuseum Hauff faszinieren auch Kinder

Dino Mutti mit bösem Ende

In jeder Schicht des Schiefers liegen andere Fossilienarten. In der großen Museumshalle sind die verschiedenen Schiefer-Schichten mit ihren typischen Fossilien nachgebaut. Eine interaktive geologische Uhr, Dioramen, lebensgroße Modelle von Sauriern, all das lässt einen tief eintauchen ins Jura-Meer. Sogar schlimme Schicksale haben sich im Schlamm konserviert: Zu sehen ist ein knapp 4 m langes Ichthyosaurier-Muttertier – mit einem bereits geborenen Jungen und fünf Embryonen im Leib.

Foto © Urweltmuseum Hauff Iguanodon 000001
Der kleine Raub-Dino hat ganz schön großer Appetit.

Sogar Federn und Gräser werden hier freigelegt

Alle Versteinerungen des Museums stammen aus der eigenen Werkstatt. Drei Generationen hatte man schließlich Zeit, um die Präparationstechnik immer weiter zu verbessern. Selbst feinste fossile Strukturen wie Federn oder Gräser können heute aus dem Schiefergestein freigelegt werden. Bei einem Saurier dauert das mehrere Wochen. Mit Präpariernadel, Grabstichel, Diamantfräser und Druckluftmeißel wird der Saurier freigelegt. Der Härteunterschied von Fossil zum Schiefer drum herum ermöglicht es, die filigranen Einzelteile mit einem Sandstrahlgerät freizustrahlen. Die Präparate sind in Museen der ganzen Welt zu sehen. 

Im Dinopark sind die Saurier in Originalgröße zu bewundern

Der Faulschlamm hat fleißig alles konserviert!

Der Lebensraum der Tiere und der Fossilien, die man hier findet, war eine große flache Meeresbucht. Sie erstreckte sich über das heutige Süddeutschland. Die Schwäbische Alb ist aus den Schichten des Schwarzen, Braunen und Weißen Juras aufgebaut. Zusammen sind sie etwa 700 Meter stark. Sie entstanden vor 190 bis 130 Millionen Jahren am Meeresboden des Jurameeres und wurden später emporgehoben. Holzmaden liegt am Fuße der Schwäbischen Alb im Schwarzen Jura. Der Schiefer ist das Ergebnis des Faulschlamms, der sich am Grunde des Jurameeres ablagerte.

Die Knochen wurden nicht weggespült

Dafür gibt es mehrere Gründe. Der wenige Sauerstoff bewirkte, dass sich in den Tierleichen am Meeresboden keine Verwesungsgase bildeten, sie also nicht an die Wasseroberfläche hochstiegen. Außerdem konnten keine Aasfresser den Meeresboden besiedeln. Der hier besonders feinkörnige Meeresschlamm drang in jeden Hohlraum und die feinsten Poren eines toten Tieres ein. Hier untern gab es kaum Strömungen, der Meeresschlamm lagerte sich ungestört in feinsten Schichten ab. Die Knochen der toten Meerestiere wurden nicht in alle Richtungen weggespült. Die Knochen blieben alle zusammen, fein säuberlin in den feinen Meeresschlamm eingebettet.

Dinos unter Mammutbäumen – geht´s noch urzeitlicher? 

Im Garten rund um das Museum trifft man an einem See zwischen urweltlichen Schachtelhalmen, Ginkgo- und Mammutbäumen auf acht lebensgroße Dinosaurier. Diplodocus, Stegosaurier, Iguanodon, Deinonychus, Plateosaurus und Allosaurus. Ein Saurier ist in einem Grabungsfeld verborgen.

Foto © Urweltmuseum Hauff Schiefersteinbruch
Finde den Dino! Im Schiefersteinbruch findet sich immer wieder ein urzeitliches Tier.

Finde den Dino!

In der Gegend von Holzmaden wird der Schiefer auch heute noch abgebaut – etwa für Fußbodenplatten oder Tischplatten. Und immer noch stoßen die Steinbrecher manchmal auf Saurier, Seelilien oder Fische. Kleine und große Forscher können auf eigene Faust auf Fossiliensuche gehen. Gegen eine kleine Gebühr kann man Ausgrabungswerkzeuge auch ausleihen. Der Schieferbruch Kromer in Ohmden ist auf einer schönen 2,5 km langen Wanderung vom Urweltmuseum Hauff aus leicht zu erreichen. Laufend frisch abgebauter Schiefer sorgt für optimale Bedingungen, so dass Ammoniten aller Art, Muscheln, Belemniten, Pyrit, fossiles Holz, Fischschuppen und Reste von Seelilien gefunden werden können.

schieferbruch-kromer.de

urweltmuseum.de

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Anreise mit der S-Bahn zum Urweltmuseum Hauff

Von Stuttgart Hbf in 1 h 20 min mit 1x umsteigen in Kirchheim unter Teck zu erreichen

Radtour zum Urweltmuseum mit Start am S-Bahnhof Kirchheim unter Teck 

Tipp: Wer keine Lust hat, sein Rad in der Bahn mitzunehmen, leiht sich in Kirchheim ein RegioRad aus: regioradstuttgart.de